Sonntag, 5. Februar 2017
Plötzlich....
Lange schon kreisen meine Gedanken... Oft habe ich das Bedürfnis zu schreiben. Aber keinen Mut, keine Zeit, keinen Elan, keine Lust und noch tausend andere Gründe, die sich finden lassen, um etwas nicht zu tun.
Früher war ich der Meinung, mich befreit zu haben, nach vorne zu schauen. Plötzlich lief alles nach Plan! Ich hatte meine Traumarbeit, meinen Traummann und eine wundervolle Zeit.
Nur der Plan ging nicht ganz auf... Denn plötzlich bröckelte die Fassade und das Kartenhaus fing langsam aber sicher an, in sich zusammen zu stürzen.
Der Traummann blieb an meiner Seite, machte alles mit. Jeder andere wäre vermutlich längst davon gelaufen. Wer bleibt schon gerne bei einer kranken und gestörten Frau?
Oft frage ich mich, ob ich vielleicht nur übertreibe? Ich weiß es nicht.
Im August 2008 war die Welt voll Sonnenschein. So wie ich es mir immer erträumt hatte. Doch schon im Dezember 2008 fiel ich auf den Boden der Tatsachen zurück, ohne es wirklich zu merken.
Kein Geschmack. Alles schmeckte eklig. Naja gut. Damit kam ich noch klar. Aber wiederum plötzlich konnte ich nicht mal mehr geradeaus laufen. Die Wand half mir, mich zu halten. Meine Koordination ließ schwer zu wünschen übrig, Schwindelattacken begleiteten mich nun für eine Zeit. Nicht mal den Pflegebericht konnte ich auf Station vernünftig schreiben. Meine Schrift glich einer Kindergartenschrift und die Buchstaben hüpften im Wort durch meine Hand an Stellen, wo sie doch gar nicht hingehörten. Mein Körper schien mir nicht mehr zu gehorchen. Wie konnte das sein? Ich schob es natürlich auf den Stress. Den ich tatsächlich hatte. Wie jedes Jahr wurde die Palliativstation, auf der ich arbeitete, über die Feiertage geschlossen. Wir mussten auf der Onkologie aushelfen. Es war Stress, ja. Aber war das alles allein der Grund für meine Symptome?
An Silvester hatte ich frei. Welch ein Glück! Mein Traummann und ich fuhren mit seiner Familie nach Prag. Irgendwann gehorchte mir mein Körper wieder. Nach zwei Monaten schmeckte ich wieder normal. Der Stress war schließlich abgeklungen! Doch war er das wirklich?

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